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Kölner Teilhard-Lesekreis

Wir lesen auch 2023 weiterhin das „Göttliche Spiel“ und zwar Kapitel
aus dem 2. Teil „Evolutionstheologie“ zu Themen wie:
– das erfundene Paradies
– „Sünde“ als Normalfall
– schuldlos „befleckt“
– Ade, Theodizee
– gewollte Zufallsprodukte
– Kirche in Evolution
Interessenten sind jederzeit willkommen!
Der Lesekreis findet in der Regel an jedem 2. Dienstag des Monats
zwischen 15 und 17 Uhr statt. Anfragen unter 0221/866369.

Evolution und Theologie

Widersprechen Zufälle dem Plan Gottes?

12. Oktober 2021, 19:30 Uhr  DOMFORUM Köln - das thema;
  VA-Nr. 7101013001

Generell gilt die Evolution seit Teilhard de Chardin (1881 - 1955) als Schöpfungswerkzeug Gottes. Er konnte damit die Worte der Bibel in Einklang mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen bringen. Sieht man jedoch genauer hin, dann erscheinen die Mechanismen der Evolution (Mutation und Selektion) ethisch nicht unproblematisch: Mutationen entstehen anscheinend zufällig - bisher konnten die Naturwissenschaften keinen richtungsweisenden Mechanismus dahinter entdecken. Es entstehen mehr Fehlschläge als Fortschritte und dadurch Leid - als Teil der "Methode". Hier ist anscheinend Zufall der "Plan". 

Auch die Selektion scheint christlichen Grundsätzen zu widersprechen, implementiert sie doch das Recht des Stärkeren. Wie sind diese Details der "Schöpfungsmethode" mit christlichem Glauben in Einklang zu bringen? In der Heiligen Schrift gibt es bereits Hinweise auf diese Problematik - und aufgrund unseres heutigen Wissens können wir sie neu interpretieren.

 
Prof. Dr. Wolfgang Schreiner, Med. Computerwissenschaften, Leiter d. Inst. f. Biosimulation u. Bioinformatik, Med. Universität Wien

DOMFORUM | Domkloster 3, 50667 Köln

Gebühr: gebührenfrei 

Auskunft: Dr. Clemens Breuer | 0221 925847-56 | Infoflyer

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Veranstalter:

Katholisches Bildungswerk Köln 

AK-Tagungsbericht-2-3-Juli-2021

Ist außerirdisches intelligentes Leben mit dem Christentum vereinbar?

Das kommt darauf an, wie wir das Christentum interpretieren“, so die Antwort von Armin Kreiner, Emeritus der Fundamentaltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Arbeitskreis Naturwissenschaft hatte ihn und die Bochumer Astrophysikerin und Direktorin des dortigen Planetariums, Susanne Hüttemeister, zur digitalen Konferenz eingeladen. Mit von der Partie war auch der Kölner Exoplanetenforscher Sascha Grziwa, der bei der Einführung in dieses neue Forschungsgebiet seine Unterstützung angeboten hatte.

Wie Frau Prof. Hüttemeister ausführte, ist nach heutigem Stand der Wissenschaft mittlerweile die Existenz von über 4600 Exoplaneten erwiesen, von denen sich 60 (siehe Zoombild) in der „habitablen Zone“ um einen nahen Stern bewegen und auch von der Größe und Art eine mögliche Eignung für Leben aufweisen könnten. Auch der uns nächstgelegene Stern weist einen solchen Exoplaneten mit Namen Proxima Centauri b auf, ist aber dennoch 4,2 Lichtjahre von uns entfernt, während das Licht unserer eigenen Sonne nur 8 Minuten bis zu uns braucht.

So oder ähnlich konnten die Teilnehmer die Vortragsfolien und rechts unten die Referentin während des Vortrags sehen

Die einzige Chance zu erkennen, ob auf einer dieser für Leben geeigneten Exoplaneten wirklich auch Leben entstanden ist, scheint die Analyse möglicher Atmosphären auf diesen Exoplaneten, da diese über zusätzliche Spektrallinien im Licht des Sterns, abhängig vom Stand des Planetenumlaufs in einigen Fällen bereits gelungen ist. Das bei möglichen Kandidaten genauer zu untersuchen, soll in Zukunft durch das neue James-Webb-Weltraumteleskop und geplante, noch größere irdische Teleskope ermöglicht werden. Als untrügliches Zeichen für Leben gelten vor allem Linien von Ozon, da sie kaum anders als durch Sauerstoff produzierende, der Photosynthese ähnliche Vorgänge auf einem Planeten möglich erscheinen.

Was wäre, wenn auf einem solchen Exoplaneten nicht nur Leben, sondern intelligentes Leben analog zu dem unseren nachgewiesen würde? Der aufklärerische Philosoph Thomas Paine, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika, formulierte schon vor über 200 Jahren, dass ein solcher Nachweis das Christentum auf einen Schlag erledigen würde, denn es sei ja völlig undenkbar, die christliche Heilsgeschichte kosmisch zu extrapolieren. Diese sei völlig auf Jesus Christus und sein irdisches Erlösungswerk fokussiert.

Diese Argumentation, die seither immer wieder vorgetragen wird, überzeugte Armin Kreiner nicht. Vielmehr schlug er vor, eine Neuinterpretation der Menschwerdung des göttlichen Wortes (Logos) in den Blick zu nehmen, die sich grundsätzlich durchaus in verschiedenen, dafür geeigneten planetaren Welten ereignen könne. Damit wird die Inkarnation allerdings von der historischen Person des Jesus von Nazareth entkoppelt und zur „Metapher“ für ein grundlegendes, erlösendes Ereignis der Verbindung geschöpflich-intelligenten und göttlichen Lebens. Will man nicht in diese Richtung denken, so Kreiner, dann sei man gezwungen anzunehmen, dass das Christusereignis hier auf der Erde kosmisch einmalig ist und demnach von Christen sobald es zukünftig einmal möglich würde, in einer „intergalaktischen Mission“ über das gesamte Universum verbreitet werden müsste.

Wie in der Diskussion deutlich wurde, lag es auch für die Teilnehmenden sehr viel näher, dass ein universaler Heiliger Geist auch auf selbstbewusste, personale Wesen anderer Planeten eine Wirkung mit einer der christlichen Heilsgeschichte vergleichbaren Entwicklung ausübt. Letztlich werfen Erkenntnisse über mögliche, weit entfernte „Verwandte“ somit auch ein Schlaglicht auf unsere eigene Vorstellung von der Inkarnation Gottes.

In einem abschließenden Gottesdienst beschäftigte sich Pfarrer Bernd Weckwerth mit der neuen Welt des Himmels. Dieser müsse nach heutigem Denken immer etwas mit unserem Leben und mit der Entwicklung des Kosmos zu tun haben.

                                                                                              Kurt Schanné und Gerd Weckwerth

AK-Tagung „Entdeckung neuer Welten“(20->21)


Die wegen der Corona-Pandemie schon 2020 verschobene Tagung kann durch Vorgaben des Tagungshauses leider auch in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise dort stattfinden. Die AK-Tagung wird daher ähnlich wie der ND-Kongress vollständig digital durchgeführt.

Eher zufällig eignet sich das Thema dazu besonders gut, weil Exoplaneten soweit in der Ferne liegen, dass nur virtuelle Reisen dorthin möglich sind. Oft gilt auch auf der Erde, z.B. für Traumreisen in die Südsee, dass virtuelle Reisen bereits das Weltbild der Teilnehmer erweitern abhängig davon, wie gut die virtuelle Simulation der Reise ist und wie gut sie zur geistigen Auseinandersetzung einlädt. Was bedeutet es für meine eigene Welt und mein Dasein, dass es völlig andere Welten oder andersartige Gesprächspartner gibt? Stellt das meinen Glauben an einen Schöpfer in Frage?

Die Vergabe des Physik-Nobelpreises 2019 für die erste definitive Entdeckung eines extrasolaren Planeten hat die Bedeutung des Themas noch einmal unterstrichen. Seit dieser Entdeckung vor 25 Jahren wurden ~4300 solcher Exoplaneten in unserer “kosmischen Nachbarschaft“ nachgewiesen +2000 neue Kandidaten von der 2018 gestarteten TESS-Mission. Sie sollen von irdischen Teleskopen und dem geplanten James-Webb-Weltraumteleskop auf Atmosphären untersucht werden, woraus man u.a. sogar auf Photosynthese nutzendes Leben dort schließen könnte.

Unsere Referentin, Frau Prof. Susanne Hüttemeister, wird als Expertin für Exoplaneten neben der Art und Weise solcher Entdeckungen auch erörtern, was sich aus deren Existenz für den Ursprung unserer Erde ableiten lässt. Neben ihrer Professur für Astrophysik an der Universität Bochum ist sie auch Direktorin des berühmten Bochumer Planetariums. Danach wollen wir uns in Arbeitsgruppen ganz generell mit der Faszination neuer Welten beschäftigen

Unser zweiter Referent, Prof. Armin Kreiner (Fundamentaltheologie LMU München), ist u.a. durch engen Kontakt mit dem Astrophysiker Harald Lesch schon länger auch mit der Thematik von Exoplaneten und ihrer Bedeutung für dort mögliches extraterrestrisches Leben vertraut. Auch er hat sich wie Prof. Linus Hauser mit Fragen einer sich darauf fokusierten “Exo“theologie beschäftigt und konnte daher dessen Vortrag dankenswerterweise übernehmen.

Vorläufiges Programm:
Freitag, 2. Juli, 2021
   19 Uhr:  Einführung und Filme zum Tagungsthema

Samstag, 3. Juli, 2021
  10 Uhr: Prof. Susanne Hüttemeister (Direktorin des Planetariums in Bochum):
                  Die Entdeckung der Exoplaneten und mögliche Lehren für unseren irdischen Ursprung

   11:30 :   Breakout-Sessions zur Faszination verschiedener Formen neuer Welten, in der Wissenschaft,
                im Film z.B. Science Fiction, UFO- , Fantasyfilme,  in Kunst und Literatur der Kulturen

   17 Uhr: Prof. em. Armin Kreiner (Fundamentaltheologie LMU München):
                 Der vervielfachte Christus – außerirdisches Leben und christliche Heilsgeschichte

   20 Uhr: Wortgottesdienst mit Pfr. Bernd Weckwerth „Die neue Welt des Himmels“

Anmeldung unter www.nd-netz.de oder über die ND-Geschäftsstelle.  Die Teilnahme ist kostenlos.

Schöpfungswanderung 2021 am 3. Oktober

Kölner Schöpfungswanderung 2021 am 3. Oktober

Die sonst am 1. Mai stattfindende Schöpfungswanderung wird in diesem Jahr ausnahmsweise am Erntedankfest, dem 3. Oktober, angeboten. Sie wird mit dem Gottesdienst zum Erntedank in der Erlöserkirche in Köln-Rath um 11 Uhr beginnen und anschließend durch den Königsforst Richtung Rösrath gehen. Wegen der Beschränkung der Teilnehmerzahl und der 3G-Regel wird um eine Anmeldung gebeten (gerd.weckwerth@uni-koeln.de).
Im Fokus wird neben dem Erntedank die Bedeutung des Waldes für eine CO2-Speicherung im Kampf gegen den Klimawandel stehen.

Gerd Weckwerth