Ohne die Erkenntnisse moderner Naturwissenschaften kein glaubhaftes christliches Weltbild
Der methodisch atheistische Ansatz hat neben den Erfolgen der modernen Naturwissenschaft auch dazu geführt, dass viele Menschen der Neuzeit glaubten, auf die Annahme eines Gottes ganz verzichten zu können. Gezeigt wurde aber nur, dass die Welt auf universell gültigen Gesetzmäßigkeiten aufbaut und durch deren präzise gegenseitige Abstimmung die Evolution bis hin zum Menschen möglich wurde.
Wo aber die Ursache für diese phantastische Entwicklung liegt und welchen Ursprung die für den Menschen typischen religiösen Fähigkeiten (wie Glauben, Hoffnung, Liebe) besitzen, läßt sich allein durch naturwissenschaftliche Weltbetrachtung nicht erklären. Auch moderner Schöpfungsglauben muß daher über die Erkenntnisse moderner Naturwissenschaft hinausgehen, wo nötig sich aber deren neuen Erkenntnisse stellen bzw. zu Nutze machen.
Die historische Erfahrung lehrt, dass Weltbilder sich mit der Zeit ändern und nur in ihrer Zeit verstehbar und glaubwürdig sind: Der Glaube kann daher als komplementäre Deutung heute nur in Einklang mit den Naturwissenschaften überzeugend wirken. Teilhard de Chardin ist uns Vorbild im Glaubensmut, naturwissenschaftliche Erkenntnisse produktiv in ein christliches Weltbild zu integrieren.